STECKBRIEF

GEBURTSDATUM: 28.05.2004

GRÖSSE: 1,86 m

SPANNWEITE: 1,92 m

GEWICHT: 83 kg

NATIONALITÄT: deutsch

WURFHAND: rechts

TEAM: GiroLive Panthers Osnabrück

SCHULE: Ratsgymnasium Osnabrück

OFFENSIVE ROLLE: Facing Big / Lowpost Scorer / Play Finisher / Screener

DEFENSIVE ROLLE: aktive Help-Verteidigerin / Lowpost Defender

Shot Chart: alle FGA von Frieda Bühner in dieser Saison (DBBL, Stand 16.01.2021)

  • Switchen die Panthers das Pick and Roll, forciert Frieda Bühner die ballführende Spielerin oft zur Baseline. Das ist von der Fußarbeit her (Stichwort: großer öffnender Schritt zur Richtung des Drives) noch ausbaufähig, doch trotz Geschwindigkeitsnachteilen kann sie Abschlüsse aus dem Drive erschweren. Prinzipiell liest sie Switch-Situationen bereits recht gut. Mit mehr Erfahrung wird sie aus dem Switch resultierende Fouls sicherlich reduzieren können.
  • Defensiv kommen ihre antizipatorischen Fähigkeiten ihr beim Abfangen von Pässen, Deflections und beim Rebounding zugute. Frühzeitig Erfahrung im Seniorenbereich, darunter auch in Deutschlands höchster Spielklasse DBBL, zu sammeln, hilft ihr sehr beim Lesen des Spiels.
  • Frieda ist eine Fastbreak-Einleiterin. Nach eigenem defensivem Rebound oder gegnerischem Korberfolg sucht sie sofort eine Ballhandlerin, welche dann den Ball pusht. Auch weite Überkopfpässe gehören zu ihrem Repertoire. In der WNBL und 2. DBBL haben die Bigs sogar grünes Licht, den Ball in Transition selbst zu bringen.
  • Durch viel Bewegung abseits des Balles und ein bereits gut ausgeprägtes Gespür für Spacing kommt sie zu hochprozentigen Abschlüssen in Korbnähe.
  • Cuts müssen der Defense – wie der Name impliziert – weh tun. Dafür benötigt es v. a. Tempo. Frieda sucht mit hoher Frequenz schnelle Cuts direkt zum Korb. Im aufgeführten Beispiel gegen Hannover zieht sie auf diesem Weg aus dem Give and Go zwei Freiwürfe.
  • Zum Zungeschnalzen ist Friedas Post Up Game. Im Video-Beispiel (s. u.) hat sie zunächst sogar Probleme bei der Ballannahme und befindet sich erst einmal recht weit entfernt vom Korb. Geduldig dreht sie sich über ihr Standbein ins Facing und hat damit noch die Option, die cuttende Mitspielerin zu bedienen. Mit dem ersten Dribbling (starke rechte Hand!) sucht sie den Kontakt zur Verteidigerin, mit dem zweiten holt sie Schwung für ihren Spin Move über die rechte Schulter. Sie finisht mit Kontakt und produziert das And-one. Die geduldige Ausführung der Bewegung ist für eine so junge Spielerin beeindruckend. Erwähnung finden muss, dass sie aus dem Post Spin wie selbstverständlich mit der schwächeren linken Hand abschließen kann. Physische Nachteile kann sie mit der Finesse ihrer Post Moves kompensieren.
  • Frieda wird als intelligente, ambitionierte, engagierte und fokussierte junge Frau beschrieben, welche ihre eigene Performance und ihre Stärken und Schwächen bereits recht gut reflektiert.

  • Wird ihre direkte Gegenspielerin im Post angespielt, lässt Frieda sich noch sehr oft überpowern, weil sie kräftigen Bigs wenig entgegenhalten kann. Im Seniorenbereich ermöglicht das gegnerischen Angreiferinnen auch immer wieder 2nd chance points oder-And ones.
  • Würfe verändert oder blockt sie eher durch gutes Timing oder Antizipation, nicht durch ihre physische Präsenz. Gleichzeitig können kräftigere Spielerinnen Frieda bereits vor dem Ballerhalt relativ einfach wegschieben, um sich eine günstige Position zu verschaffen. Um den Pass vom Flügel in den Post zu erschweren, riskiert sie ab und an Overplays und wird dann über die Baseline geschlagen. Haben Gegenspielerinnen keinen Gewichtsvorteil, kann sie sie durchaus zu schlechten Abschlüssen und Fehlwürfen zwingen, weil sie darauf achtet, mit den Händen im Zylinder zu bleiben, um kein Foul zu begehen.
  • Am Perimeter kann Frieda viele Guards oder Wings nach Switches nicht vom Drive abhalten, weil es ihr noch an lateraler Geschwindigkeit fehlt. Bedenkt man die Nachteile, die sie im Seniorenbereich gegen physischere Spielerinnen hat, kann diese doppelte defensive Verwundbarkeit ihre Minuten teils doch sehr limitieren. Von ihrer Veranlagung her ist Frieda aber schon imstande, balancierte Closeouts mit hochfrequentiger Fußarbeit und einem Erschweren des Wurfes zu laufen.
  • Bei defensiven Rotationen wirkt Frieda teils desorientiert, wenn sie nach dem Hedgen des PnR statt zu recovern switchen müsste oder zu spät reagiert, um Cuts oder Würfe zu verteidigen. Bei den Cuts treffen ihre Gegenspielerinnen hochprozentig und ziehen relativ viele Fouls.
  • Von der Weakside sollte sie häufiger zum offensiven Rebound gehen.
  • Will Frieda eine moderne Tiefspielerin werden, muss sie aus dem Facing vom Perimeter eine authentischere Gefahr als bisher werden. Zu selten bedroht sie den Korb per SPD, sondern geht sehr oft gleich ins Handoff mit einer Flügelspielerin über. Attackiert sie dann doch einmal den Korb, bringt sie die Bewegung eher selten zu Ende, sondern bricht ihren Drive ab. Auch Kickouts sind eher selten von ihr zu sehen.
  • Arbeitet Frieda weiter an ihrem Ballhandling, dürfte sie in der Lage sein, den Ball nach eigenem Rebound im Fastbreak zu pushen.
  • Ihre durchschnittlich zwei Versuche von Downtown trifft Frieda bislang im sehr niedrigprozentigen Bereich. Gegen die Rutronik Stars Keltern traf sie Anfang November 2020 zwar nur einen von vier Versuchen, davon jedoch einen späten Dreier aus der rechten Corner bei einer guten Minute Spielzeit. Dadurch bauten die Panthers ihre Führung auf sechs Punkte aus und konnten den Rutronik Stars damit die bislang (Stand: 20. Januar 2021) einzige Saison-Niederlage zufügen. Etwa jeder vierte Versuch aus dem Feld resultiert aus dem Catch and Shoot, doch verschafft Frieda den Panthers nur 0,7 Punkte pro Ballbesitz. In der Theorie verfügt sie über einen stabilen Distanzwurf, bringt ihn in der laufenden Saison jedoch noch nicht auf das Parkett.

  • Am defensiven Ende ist Frieda Bühners Game noch großen Schwankungen unterworfen: Entweder verteidigt sie auch größere und deutlich erfahrenere Spielerinnen solide, indem sie ganz unspektakulär ihre Spannweite vertikal ausnutzt und somit immer wieder Würfe blockt oder verändert. Oder sie lässt sich im Post überpowern bzw. am Perimeter durch Geschwindigkeitsnachteile schlagen. Prinzipiell sind die Anlagen vorhanden, um die erstgenannten Skills regelmäßig zu zeigen und die Schwächen zu stärken.
  • Offensiv steht und fällt ihr Impact mit ihrer Gefahr vom Perimeter. Trifft sie den Dreier einigermaßen regelmäßig und kann daraus resultierende Closeouts konsequent attackieren, wird sie auf hohem Niveau offensiv viel beitragen. Ihr Entscheidungsverhalten in diesen Situationen sollte sie mit zunehmender Erfahrung deutlich verbessern können. Jedenfalls haben die Panthers diese Rolle bewusst für sie vorgesehen.
  • Zur Einordnung: Frieda Bühner pendelt teilweise innerhalb eines Wochenendes zwischen völliger Dominanz in der WNBL / 2. DBBL und Minuten als Rollenspielerin in der 1. DBBL. Das sorgt für enormen Erfahrungszuwachs und ist zugleich eine enorme Herausforderung für eine – man kann es nicht genug betonen – 16-Jährige. Aufgrund von Friedas Potenzial legen wir vermehrt den Maßstab des Profi- bzw. Seniorenbereichs an ihr Game an, wohlwissend, dass sie auf WNBL-Niveau regelmäßig dominiert. Gemessen am nationalen Niveau, ist sie bereits eine außergewöhnliche Spielerin. Aufgrund ihrer limitierten Athletik wird sie auch langfristig vor allem von ihren Skills und ihrem Spielverständnis leben.