WNBA Season Preview #2: Seattle Storm

Die Seattle Storm feiern dieses Jahr das größte Comeback aller WNBA-Clubs.

Denn nachdem man 2018 noch die Meisterschaft gewinnen konnte, mussten sowohl MVP und Finals MVP Breanna Stewart als auch der Dreh-und Angelpunkt des Spiels der Storm Sue Bird die Saison 2019 verletzungsbedingt komplett aussetzen. Somit war vom glorreichen Star-Trio der Storm nur noch Jewell Loyd übrig, die jetzt zusammen mit ein paar guten Rollenspielern und Ersatzspielern das Beste aus der Saison herausholen musste.

Doch die restlichen Damen im Kader bewiesen, dass sie eben mehr als nur Rollenspielerinnen sind und so spielten sich einige von ihnen ins Rampenlicht:

Sami Whitcomb (SG) steigerte ihren Punkteschnitt von 2,9 Punkten auf 7,2 Punkte pro Spiel und konnte auch bei Steals (1,1) und Assists (2,4) jeweils die besten Werte ihrer Karriere auflegen.

Mercedes Russell (C) erhöhte ihre Ausbeute von 1,7 auf 7,5 Punkte pro Spiel und sammelte 6,1 Abpraller ein.

Jordin Canada (PG) zeigte sich in der Offensive stark verbessert, legte statt 5,7 nun 9,8 Punkte im Schnitt auf und verteilte career-high 5,2 Vorlagen pro Spiel. Mit 2,3 Steals erwies sie sich gar als die beste Balldiebin der Liga.

Und Natasha Howard (C) legte mit 18,1 PPG (im Vorjahr 13,2), 8,2 Rebounds pro Spiel, 2,2 Steals und 1,7 Blocks pro Spiel ein derartiges Fabeljahr aufs Parkett, dass sie ins All-WNBA First Team, ins All-Defensive Team gewählt und zum Defensive Player of the Year gekürt wurde.

Letztendlich konnte man sich mit Hilfe dieser und Einzelleistungen und einer sehr guten Leistung des gesamten Teams – immerhin hielt man die Gegnerinnen bei 75,1 PPG (Liga-Spitze!) – tatsächlich für die Playoffs qualifizieren, in denen man sich in der zweiten Runde den Los Angeles Sparks geschlagen geben musste.

Die Draft und die Neuverpflichtungen –  ein zweischneidiges Schwert

Mit dem Wissen, dass sowohl Breanna Stewart als auch Sue Bird, bei denen beide Vertragsverhandlungen anstanden, wieder einsatzbereit wären und der Ungewissheit, ob es überhaupt zu einer WNBA-Saison 2020 kommen würde, waren für Seattle zwei Dinge klar:

Man musste bereit sein, falls 2020 gespielt wird, um sofort um den Titel mitzuspielen, da Sue Bird mit 38 jederzeit ihre Karriere beenden könnte und sich gleichzeitig für die Zukunft, sprich 2021, aufstellen. Deshalb sicherte man sich zunächst die Dienste von Sue Bird für ein weiteres Jahr. Des Weiteren verpflichtete man Epiphanny Prince und verlängerte den Vertrag von Superstar Breanna Stewart. Zudem ertradete man sich für Kaleena Mosqueda-Lewis einen weiteren Pick in der 2021er Draft. Den 7. Pick in der Draft tradete man für den 11. Pick und Morgan Tuck von den Connecticut Sun.

Und im Draft sicherte man sich die Dienste von Kitija Laksa (Small Forward aus Litauen) Pick 11 (wird erst 2021 zum Team stoßen), Joyner Holmes und Haley Gorecki mit Pick 19 bzw. 31. Die beiden letzteren schafften jedoch nicht den Sprung in den Kader. Holmes wurde schließlich von den New York Liberty unter Vertrag genommen.

Somit hat man sich sowohl für 2021 eine Basis geschaffen als auch das Team 2020 absolut kompetitiv aufgestellt, konnte sich in aller Ruhe zurücklehnen und hinter diese Punkte auf der Tagesordnung einen dicken Haken setzen.

Wie gut ist Seattle in der Bubble aufgestellt?

Es dauerte nach der Draft noch einige Wochen, bis die WNBA ein Konzept entwickeln konnte und letztendlich grünes Licht dafür gab, dass es 2020 eine Saison gibt. Genau wie in der NBA wird auch in der WNBA in einer Bubble in Orlando, Florida gespielt. Bei vielen Teams nehmen jedoch sehr bekannte Spielerinnen aus diversen Gründen nicht teil.

Nicht so bei Seattle: Alle Stars sind wieder an Bord und zu 100% fit. Die Starting Five vom Meisterteam 2018 mit Sue Bird, Jewell Loyd, Alysha Clark, Natasha Howard und Breanna Stewart ist wieder komplett und während der Saison 2019 konnten die jungen Spielerinnen wie Jordin Canada und Mercedes Russell einen gewaltigen Schritt nach vorne machen, was u .a. für Sue Bird noch mehr Entlastung bringt. Seattle kann nach Belieben das Tempo dominieren und das Spiel entweder im Setplay überlegt, kontrolliert und in einer unglaublichen Sicherheit von Sue Bird steuern lassen als auch mit Jordin Canada das Tempo unglaublich anziehen und Fastbreak-Basketball spielen.

Breanna Stewart wird wieder ein Wort mitreden, wenn es um den MVP-Titel geht und Seattle ist, solange alle gesund bleiben, mit der Mischung aus erfahrenen Veterans und richtig guten Youngstars der Top-Favorit auf den Titel.

Offseason-Note: 1

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